Volkswagen erweitert Bildungsinstitut: Digitalisierung, automatisiertes Fahren und E-Mobilität im Fokus
−„Future e-Mobility Campus“ schafft Voraussetzung für umfassendeBildungsangebote in den Zukunftsfeldern des Automobilbaus
−Enge Zusammenarbeit mit Hochschulen, Arbeitsagenturen sowie denIndustrie- und Handelskammern in Sachsen
Zwickau – Volkswagen Sachsen hat heute den neuen Erweiterungsbau seines Bildungsinstituts eröffnet. Nach knapp dreijähriger Bauzeit werden im „Future e-Mobility Campus“ ab sofort neue Aus- und Weiterbildungsformate für die Automobil- und Zulieferindustrie angeboten. Mit einer jährlichen Kapazität von bis zu 1.000 Auszubildenden und 8.000 Kursteilnehmern für die Weiterbildung ist die Volkswagen Bildungsinstitut GmbH einer der größten und bedeutendsten Bildungsanbieter für den Automobilbau in Sachsen.
Prof. Thomas Edig, Geschäftsführer Personal & Organisation bei Volkswagen Sachsen: „Das Volkswagen Bildungsinstitut hatte mit der Qualifizierungs- und Weiterbildungsoffensive einen entscheidenden Anteil am erfolgreichen Sprung von Volkswagen in die Elektromobilität. Mit der Erweiterung des Stammsitzes bieten wir nun noch bessere Angebote für die sächsische Automobil- und Zulieferindustrie sowie für unsere Beschäftigten im Konzern. In unseren neuen Lernräumen vermitteln wir auf modernsteArt und Weise Wissen in Zukunftsfeldern. Für eine Arbeitswelt, die immer digitaler und komplexer wird, unterstützen wir so aktiv den Fachkräfteaufbau. Dabei arbeitet das Bildungsinstitut eng mit den lokalen Hochschulen, Arbeitsagenturen sowie den Industrie- und Handelskammern des Bundeslandes zusammen und steht so auch repräsentativ für die Leistungsstärke und Innovationskraft des Wirtschaftsstandorts Sachsen.“
Michael Kretschmer, Ministerpräsident des Freistaates Sachsen: „Sachsen ist ein Automobilland, das Tradition und Innovation beheimatet. In Zwickau liegt nicht nur die Wiege der sächsischen Automobilindustrie, das hiesige Volkswagen Fahrzeugwerk ist auch das größte und leistungsfähigste E-Auto-Werk Europas. Die Transformation der Automobilindustrie erfordert strategisches Handeln. Dazu gehört die Erweiterung des VW-Bildungsinstituts, mit der beste Voraussetzungen für innovative Themen wie autonomes Fahren, Ladetechnik und Sensoren geschaffen werden. Volkswagen bildet hier nicht nur die eigene Belegschaft aus und weiter, sondern auch Partner und Zulieferer. Die Erweiterung ist ein starkes Bekenntnis von Volkswagen zum Standort Sachsen, von dem die ganze Region profitiert. Die Sächsische Staatsregierung wird die Mobilität der Zukunft auch weiterhin fördern und begleiten, zum Beispiel mit unserer Technologieförderung, mit Investitionen in Digitalisierung, Forschung sowie Aus- und Weiterbildung.“
Mandy Anding, stellvertretende Betriebsratsvorsitzende im Fahrzeugwerk Zwickau: „Eine hochqualifizierte Belegschaft ist die Voraussetzung für leistungsfähige Standorte und starke Produkte. Mit dem Erweiterungsbau haben wir in Sachsen nun einen Leuchtturm mit den besten Voraussetzungen geschaffen, um unsere Kolleginnen und Kollegen bestmöglich auf die Anforderungen der Arbeitswelt von morgen vorzubereiten.“
Zukunft im Blick: Bildungsinstitut setzt neue Standards
Mit der räumlichen und fachlichen Erweiterung kommt das Bildungsinstitut der steigenden Nachfrage nach Qualifizierungen im Zukunftsbereich Elektromobilität bei Volkswagen nach. Rund ein Drittel der jährlichen Aufträge kommen durch Zulieferer und Dienstleister und gehen auf den sich verändernden Aus- und Weiterbildungsbedarf ein. So hat beispielsweise die Ausbildung zum Kraftfahrzeugmechatroniker seit 2018 mit dem Schwerpunkt „System- und Hochvolttechnik“ eine zusätzliche inhaltliche Ausrichtung erfahren. Neue Themen sind beispielsweise die Steuerung von Fahrzeugfunktionen über Softwareschnittstellen sowie der Umgang mit Hochvoltsystemen. Die bisherigen Grundlagen wie Sicherheit, Komfort und Vernetzung auf konventionelle Antriebsarten werden somit ergänzt. Auch weitere Zukunftsthemen der Fahrzeugtechnik wie etwa das autonome Fahren unter Nutzung des Mobilfunkstandards 5G sind bereits weit fortgeschritten und werden sukzessive in die Aus- und Weiterbildung integriert.
Start in die E-Mobilität: Wissensoffensive mit 20.000 Trainingstagen in Zwickau
Die Elektromobilitäts-Offensive von Volkswagen hat in Sachsen begonnen. Mit dem ID.3 lief Ende 2019 das erste Modelle des Modularen E-Antriebsbaukastens in Zwickau vom Band. Als erster Standort mit Großserienfertigung wurde Zwickau in nur 26 Monaten von 100% Verbrenner auf 100% Elektromobilität umgebaut. 2022 wurden hier 218.000 E-Autos produziert. Das Bildungsinstitut hat diese Transformation mit einem umfangreichen Schulungsprogramm für die Belegschaft erfolgreich begleitet
und maßgeblich getrieben. Allein 8.000 Beschäftigte des Werks Zwickau wurden im Zeitraum von 2018 bis Ende 2020 auf die Produktion von E-Fahrzeugen trainiert. 300 neue Schulungsthemen wurden für den Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) gelehrt und insgesamt rund 20.000 Trainingstage angeboten. Mehr als 3.500 Mitarbeitende haben zu den neuen technischen Produkt- und Fertigungsprozessthemen erweiterte Kompetenzen erworben. Eigens dafür hatte das Bildungsinstitut Hochvolt- und Trainingslabore der Automatisierungstechnik, Robotik und IT in Zwickau aufgebaut, um zu Spezialthemen praxisnah zu schulen.
Mehr als drei Jahrzehnte Erfahrung: Die Volkswagen Bildungsinstitut GmbH
Das Volkswagen Bildungsinstitut ist eine 100-prozentige Tochter der Volkswagen Sachsen GmbH. Es ist als Kompetenzzentrum auf die Aus- und Weiterbildung sowie Personalentwicklung und Organisationsberatung für die Automobil- und Zulieferindustrie spezialisiert.
Seit seiner Gründung am 14. Dezember 1990 hat sich das Bildungsinstitut kontinuierlich weiterentwickelt. Der Hauptauftraggeber ist Volkswagen, jedoch zählten im vergangenen Jahr auch mehr als 100 weitere Firmen zum Kundenstamm. Insgesamt bietet das Bildungsinstitut 14 Ausbildungsberufe, sechs duale Studiengänge und mehr als 200 Weiterbildungskurse an. Qualifiziert wird nicht nur in Deutschland sondern auch in China, Mexiko, Indien, den USA, Portugal und Brasilien – meist an bedeutenden internationalen Konzernstandorten.
Die 130 Beschäftigten arbeiten mehrheitlich als Ausbilder und Wegbereiter von Aus- und Weiterbildungsangeboten. Dabei sind sie nicht nur an den drei sächsischen Standorten Zwickau, Chemnitz und Crossen tätig, sondern auch vor Ort im In- und Ausland. Das Bildungsinstitut setzt seit seiner Gründung auf die Zusammenarbeit mit starken Partnern aus dem Bildungsbereich und arbeitet mit zahlreichen renommierten Universitäten, Hoch- und Fachschulen sowie deutschlandweit mit über 90 Bildungspartnern zusammen, um sein Portfolio fortlaufend auszubauen.
Dr. Holger Naduschewski, Geschäftsführer der Volkswagen Bildungsinstitut GmbH resümiert: „Unsere Erfolgsbilanz seit 1990 spricht für die hohe Qualität unserer Leistungen: Weltweit schlossen bereits mehr als 5.600 Auszubildende beim Bildungsinstitut ihre Berufsausbildung erfolgreich ab. Dazu absolvierten fast 100.000 Personen Weiterbildungen.“
Im Überblick: Zahlen, Daten, Fakten zum Erweiterungsbau
Die Investitionssumme für den „Future e-Mobility Campus“ lag bei rund 15 Millionen Euro, davon tragen das Volkswagen Bildungsinstitut und Volkswagen Sachsen gemeinsam 1,7 Millionen Euro. Die baulichen Umfänge für den Erweiterungsbau wurden in enger Partnerschaft mit der PVG Gillet Handels- und Immobilienverwaltungs GmbH & Co. KG realisiert. Die neue geschaffene Fläche beträgt 5.000 Quadratmeter und erweitert den Stammsitz an der Reichenbacher Straße 76 in Zwickau auf nun 28.000 Quadratmeter. Gesamtfläche. Hinzukommen zwei weitere Außenstellen in Crossen und (3.700 Quadratmeter, u.a. Beulerausbildung und IT/Digitale Fabrik) und in Chemnitz (3.300 Quadratmeter, u.a. Motoren- und Zerspanungstechnik). In den neuen Themenräumen wird auf vier Etagen Wissen zu Hochvolttechnik, alternativen Antrieben, automatisiertes Fahren, Automatisierung und Digitalisierung sowie modernen Fügeverfahren gelehrt.